Fazit
Pirate Warriors begleitet mich nun schon acht Jahre und die Reihe hat sich mit jedem Ableger weiterentwickelt und verbessert – zumindest bis jetzt. Bei Teil 4 bin ich mir in dieser Hinsicht noch überhaupt nicht sicher. Pirate Warriors 3 ist eines meiner liebsten PS4-Spiele und erst kürzlich habe ich es wieder eingelegt um die 100% zu erreichen, was mich problemlos eine dreistellige Stundenzahl gekostet hat. Ich habe so meine Zweifel, ob ich denselben Ehrgeiz auch für Teil 4 entwickeln würde, wenn die verfügbaren Trophäen / Achievements nicht ohnehin deutlich einfacher zu erreichen wären. Man hat so wenig geändert und doch einige Elemente entfernt, die ich echt geliebt habe. Wirkliche Kleinigkeiten, wie der kurze Freeze-Frame mit einem japanischen Schriftzeichen in der Mitte des Bildschirms, wenn man mit einem Angriff besonders viele Gegner auf einmal erwischt hat (selbst beim tausendsten Mal habe ich mich noch darüber gefreut und immer wieder darauf hingearbeitet). Auch die Superattacken haben ein wenig ihren Reiz verloren – während man zuvor noch mit Angriffen eine einzige Leiste auffüllen musste und je nach Fülle stärkere oder schwächere Superattacken ausführen konnte, so hat man nun zwar eine deutlich größere Auswahl an Angriffen, diese sind aber fast so oft verfügbar wie normale Angriffe und durch die vier Slots kann man unter idealen Umständen vier Superattacken ohne Mühe hintereinander abfeuern.
Zugegeben, One Piece: World Seeker hat gezeigt, dass das mit eigenen Ideen für neue Geschichten nicht so gut klappt, aber ich hätte mir wirklich was anderes gewünscht als wieder mal dieselbe Story durchzugehen. Von mir aus hätten sie auch die letzten beiden, bisher nicht verwendeten Level, deutlich ausweiten können, obgleich die (nun zerstörbaren) Umgebungen dann weniger abwechslungsreich geworden wären. So hat sich nicht nur die Geschichte erneut wiederholt, sondern auch die Charaktermodelle. Sicher gibt es neue Kämpfer und neue Kostüme, aber gerade bei den normalen Gegnern sieht man beinahe ausschließlich bekannte Gesichter – im Grunde genommen hat man hier wirklich nur recycelt mit Ausnahme von Whole Cake Island und Wa no Kuni. Inhalte, deren Umfang im Grunde genommen gerade mal an einen DLC erinnert.
Genau wie bei den Spielen zuvor macht es auch hier wieder Spaß in die gewaltigen Gegnermassen reinzuholzen, nahezu sämtliche relevante Charaktere der Serie selbst spielen zu können und dabei eine Auswahl von Attacken geboten zu bekommen, die kein One Piece-Kampfspiel auch nur ansatzweise erreichen kann. Auch der Umfang, gerade im lockeren Treasure Log-Modus ist überaus großzügig, aber verglichen mit Pirate Warriors 3 ist Teil 4 leider zum ersten Mal ein Rückschritt in der Reihe.